Page 21 - Taxikurier Dezember 2020
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TITELTHEMA
➔ PRIVATSENDER RADIO GONG 96.3
Neben dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk gibt es in Deutschland seit Mitte der 80er Jahre auch privaten Rundfunk.
Dieser bildet neben den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten die zweite Säule des „dualen Rundfunksystems“. Privater
Rundfunk hat zwar eine lange Entstehungsgeschichte, steht aber bis heute in einer schwierigen Wettbewerbssituation.
Die Geschichte der privaten Radiosender in München beginnt
1984. Im April 1984 sendete „Radio Xanadu“ erstmals über Kabel
in Münchner Haushalte. Da der Kabelausbau noch in den Kinder-
schuhen steckte, konnten zu dieser Zeit nur etwa 200 Einwohner
der Landeshauptstadt das Programm empfangen. Erst 1985 erteilte
die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) die Geneh-
migung zur Freischaltung von drei terrestrischen Frequenzen auf
UKW. Auf 92,4 MHz startete am 29. April 1985 als eine der drei
Frequenzen, „Radio Xanadu“, „Radio M1“, „Radio 44“ und „Radio
Aktiv“, auf 89,0 MHz „Radio 1“ und „Neue Welle Bayern“.
Nach diesem Start wurden immer wieder kleine private Radiosen-
der gegründet, fusionierten miteinander und verschwanden auch
wieder. Da die Finanzierung von den Werbeeinnahmen abhing und
heute noch die größte Einkommensquelle der Sender ist, war im-
mer die Einschaltquote entscheidend. So bereinigte sich der Markt
im Laufe der Jahre von selbst.
Heute senden folgende private Sender
in der Landeshauptstadt München
89,0 MHz – Radio2Day (Classic-Rock, Charts)
92,4 MHz – Radio Horeb ⁄ LoRa ⁄ Radio Feierwerk ⁄ Christliches Radio München
(Münchner Bürgerradios)
Der 1. Januar 1984 gilt als das Startdatum des privaten Rund -
funks in Deutschland. An diesem Tag strahlte die in Ludwigshafen 93,3 MHz – Energy München (Pop, Charts) (Anzeige)
94,5 MHz – Rock Antenne (Rock)
an gesiedelte Anstalt für Kabelkommunikation (AKK) erstmals 95,5 MHz – Radio Charivari (Pop, Charts)
Rund funkprogramme aus, die unter Beteiligung privatwirtschaft- 96,3 MHz – Radio Gong 96,3 (Pop, Charts)
lich organisierter Programmanbieter zustande kamen. Zu den 100,8 MHz – egoFM (Pop, Charts)
neuen Programmanbietern gehörte die Programmgesellschaft für 105,2 MHz – Radio Arabella (Kulthits, Charts)
Kabel- und Satellitenrundfunk (PKS), aus der später der Pro- 106,4 MHz – Top FM (Pop, Rock)
grammanbieter Sat.1 hervorging. Aus Luxemburg begann zugleich
die Ausstrahlung von RTL plus. Bereits zwei Monate nach Projekt-
beginn wurde der AKK die Vergabe eines Satellitenkanals an diese
privaten Programmanbieter zugestanden. Im Zuge der Privatisie-
rung des Rundfunks ist es in den folgenden Jahren in Deutschland
zu einer enormen Ausweitung des Angebotes gekommen. In der
Bundesrepublik sind heute mehr als 300 Radioprogramme zu
empfangen, knapp 250 davon sind private.
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